Vorherige Seite

Nächste Seite

S

Schattenwesen

Sie sind im weitesten Sinn Innenpersonen. Sie zählen ebenso zu der magischen Zahl, haben also auch für die Menge der Innenpersonen eine Bedeutung. Was sie aber von diesen deutlich unterscheidet: Man kann nicht mit ihnen reden und sie haben keine Gesichter. Sie führen das aus, was sie, als sie entstanden sind, erlebt haben und sind daher also durchaus sehr gefährlich für das System, da sie bei den anderen Innenpersonen großen Schaden anrichten können. Sie entstehen normalerweise gleichzeitig mit der Entstehung einer neuen Innenperson und übernehmen die Gewaltsituation, in der sie entstanden sind, als ihren Charakter und ihre Realität.

Sie sollten unbedingt so bald wie möglich eingefangen und in ein eigenes System verfrachtet werden, von dem aus sie keinen Zugang mehr zu den anderen Innenpersonen bekommen können.

Zu diesem Zweck können Jäger bestimmt werden, deren Aufgabe es ist, die Schattenwesen einzufangen. Sie können auch Fallen aufstellen, die so errichtet werden können, daß nur die Schattenwesen hereinfallen und die Innenpersonen nicht gefährdet sind. "Jäger" ist wirklich nur im Sinn von "einfangen" gemeint, natürlich weder verletzen noch töten! Zum Fangen eignen sich zum Beispiel auch Netze.

Sektenkinder

Wenn ein multipler Mensch mit satanischen Sekten zu tun gehabt hat, dann wird es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch eine Menge Sektenkinder geben. Sie sind ebenfalls ganz normale Innenpersonen, aber sie sind unter extremster physischer und psychischer Folter entstanden, haben nie etwas Positives, etwas Schönes erlebt und kennen nur das Grauen. Das ist so stark, daß sie selbst nach Erschaffung des inneren sicheren Ortes dort nicht von nun an in Harmonie mit den anderen Innenpersonen zusammenleben können, weil sie ganz einfach riesige Angst davor haben. Sie kennen nur die grauenhaftesten Situationen und für sie ist dies die einzige existente Welt, da sie nur hier jemals nach außen gekommen sind. Begriffe wie Glück, Harmonie oder Liebe sind ihnen darum völlig fremd. Es ist äußerst schwer, sie in die Gemeinschaft der Anderen zu integrieren, auch weil sie gewalttätig und sadistisch sein können, da ihnen das so beigebracht wurde und als richtig hingestellt wurde. Die meisten von ihnen werden leider keine Chance haben, jemals ein normales Leben zu leben oder gar Kind zu sein. Trotzdem dürfen sie, wie alle anderen Innenpersonen, nicht einfach abgeschoben werden in ein eigenes System, denn sie alle haben zum Überleben des Gesamtsystems beigetragen.

Es besteht die Möglichkeit, innen auch speziell auf ihre Belange eingerichtete Kindergärten einzurichten, wo manche von ihnen sogar lernen können, daß es auch ein Leben ohne Schmerz und ohne Gewalt gibt. Die Innenpersonen, die sich um sie kümmern möchten, sollten auf jeden Fall seelisch sehr stark sein

Selbstverletzungen

Auch bei multiplen Menschen kommt es oft vor, daß sie sich selbst verletzen, sich die Arme aufschneiden oder ähnliches, um den Schmerz zu fühlen, das Blut laufen zu sehen - um das Gefühl zu haben, zu leben, weil sie mit den Gedanken nicht klarkommen, die die Flashes und Alpträume ihnen zeigen. Dies ist aber keine spezielle Eigenschaft von Multiplen, das kommt auch bei nichtmultiplen Menschen vor, die Gewaltsituationen erlebt haben. Dies ist eine sehr ernstzunehmende Sache und sollte unbedingt therapeutisch behandelt werden.

Nicht selten kommt bei Multis jedoch vor, daß gar nicht der Host die Selbstverletzungen herbeiführt, sondern eine Innenperson, bisweilen auch eine dunkle Person, um dem Host vorzugaukeln, es selbst getan zu haben oder einfach nur eine neue Welle der Verzweiflung über die neuerlichen Wunden beim Host auszulösen.
Solche dunklen Personen sollte man auf jeden Fall so schnell wie möglich aufspüren und auf jeden Fall in ein eigenes System geben, wo sie keinen Kontakt mehr zu anderen Innenpersonen haben, da sie meist nicht mit sich reden lassen. Diese Dunklen können dem Körper massiv Schaden zufügen. Ich selbst habe schon gesehen, wie ein Dunkler den Host gewürgt hat, in einem Forum davon gelesen, daß einer so lange den Fuß gegen eine Wand getreten hat, bis der Fuß gebrochen war, um zu verhindern, einen Job anzutreten usw. Meistens sind sie nicht darauf bedacht, bis zum letzten zu gehen - weil es sie ja auch betreffen würde - sie wollen "nur" quälen, weil sie täteridentifiziert sind und genauso denken und handeln. Man sollte sich darauf aber nicht verlassen, wie weit sie gehen und selbst Maßnahmen ergreifen. Hierbei ist in allen Fällen die Mitarbeit der anderen Innenpersonen notwendig, Hilfe von außen kann hier nur unterstützen.

Sicherer Ort

Die meisten multiplen Menschen haben erst einmal keinen sicheren Ort. Wenn Innenpersonen nicht außen sind, befinden sie sich innen in Warteposition, bis sie wieder gebraucht werden. In dieser Warteposition erleben sie allerdings leider die Gewaltsituation, in der sie entstanden sind, immer und immer wieder neu, jeden Tag. Und wenn sich nichts ändert, bis an ihr Lebensende, selbst dann, wenn die Gewaltsituationen außen schon lange nicht mehr bestehen. Es gibt nur einen Weg, das zu ändern: Der sichere Ort.

Der sichere Ort ist etwas, was sich jeder Multiple selbst erschaffen muß, er entsteht nicht automatisch. Es braucht dazu i.d.R. (aber nicht unbedingt) die Hilfe des Hosts und seiner Phantasie.

Man muß sich erst einmal vorstellen, wie ein Ort beschaffen sein müßte, an dem man keine Angst mehr hätte, an dem man sich völlig sicher fühlen würde. Für die einen ist es eine Ritterburg mit festen Mauern und einem tiefen Burggraben, für andere ist es eine am Himmel schwebende Stadt, die niemand von unten erreichen kann. Oder es ist ein ganzes Land, das nur über einen Regenbogen erreicht werden kann. Oder es ist ein ganzer Planet, weit weg von der Erde. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen davon, was "sicher" für ihn ist und es ist äußerst wichtig für die Erschaffung des sicheren Ortes, daß der Host - aber auch die Innenpersonen - an diesem Ort das Gefühl haben kann, hier kann auf keine Weise irgendjemand eindringen, der böse ist. Es wird also immer eine Grenze zu diesem Ort geben, die durch ein für böse Leute unüberwindliches Hindernis gekennzeichnet ist, wie zum Beispiel dem Regenbogen, über den böse Menschen nicht laufen können, oder der Burggraben usw.

Ist der Anfang einmal gemacht, dann werden als erstes die Innenpersonen, die am häufigsten draußen sind, beginnen, den sicheren Ort auszubauen und zu gestalten, jeder für sich und auch alle zusammen. Die Grenze des Machbaren besteht im Wesentlichen nur in der eigenen Phantasie. Wenn jemand eine auf dem Kopf stehende Pyramide als Häuschen haben möchte - warum nicht? Statik spielt hier keine Rolle. Wenn jemand ein Blumenbeet auf einer schneebedeckten Wiese haben möchte - kein Problem. Wenn es vor dem eigenen Haus Tag und dahinter Nacht sein soll - auch keine Schwierigkeit (mal abgesehen davon, daß Dunkelheit eher selten ein Wunsch ist...). Es ist prinzipiell ALLES an diesem Ort möglich, jeder kann sich seinen Teil so gestalten, wie er es möchte und in den gemeinsamen Bereichen arbeiten alle zusammen an der Gestaltung. Da kann es dann zum Beispiel Schulen, Eiscafes, Marktplätze, Kindergärten, Spielplätze und was auch immer geben.

Der sichere Ort ist ein Geschenk an alle Multiplen, als kleiner Ausgleich für die erlittenen Qualen. Jeder, der sich dort aufhält, einschließlich des Hosts, erlebt alles dort völlig real. Und dieser Ort ermöglicht es allen, sich innen zu begegnen und auszutauschen. So wird es viele geben, die zum ersten Mal erleben, daß sie nicht alleine im System sind, daß es noch Andere gibt. Man kann sich endlich persönlich begegnen, miteinander spielen, lachen, Unternehmungen machen. Hier können alle die Chance erhalten, über ihre eigene Geschichte zu reden, sie können Freundschaften schließen, Wohngemeinschaften gründen, sich ineinander verlieben und eben alles, was jeder Mensch außen auch kann: Nur daß sie sich einfach alles wünschen können und es wird real werden.

Hier kann sich auch die Chance auf eine Verschmelzung oder Integration erstmalig entwickeln, denn jetzt können sie einander begegnen und kennenlernen.

Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, daß der sichere Ort bei einer großen Anzahl an Innenpersonen auch eine enorme Belastung für das Gehirn darstellt. Wenn man sich vorstellt, daß einer auf dem Marktplatz nur laut für alle hörbar "Hallo" ruft, dann muß das Gehirn bei zum Beispiel 500 Innenpersonen die unglaubliche Leistung erbringen, 500 mal bei jeder Innenperson das gehörte als Erinnerung abzuspeichern und wer es gesagt hat und wann usw. Und das alles zur gleichen Zeit. Ab einer gewissen Zahl an Innenpersonen kann das Gehirn das nicht mehr schaffen, und darum muß der sichere Ort oft aufgeteilt werden. Dazu mehr unter Innere Systeme.

Auf jeden Fall ist der sichere Ort der Anfang, um überhaupt jemals ein stabiles System hinzubekommen. Und es ist für alle Innenpersonen die Erlösung aus ihrer immer wieder erlebten Geschichte, der eigentliche Anfang ihres eigenen Lebens. Wenn Du ein multipler Mensch bist, solltest Du auf jeden Fall so bald wie möglich dafür sorgen, diesen inneren Ort zu erschaffen.

Weitere Details dazu siehe unter Gesamtsystem und der Rubrik "Diverses" bzw. "Der sichere Ort im Inneren" unter der Rubrik "Schönes" bzw. "Organisation komplexer Systeme".

Splats

Splats sind "Kleckse", die man über einzelne Buchstaben eines Wortes "kleckst", die vermutlich Auslöser für einen Flash sein könnten.

Splats helfen, ein Wort lesen zu können, ohne daß es einen Auslöser darstellt. Wenn man lesen lernt, lernt man erst die Buchstaben, aber später "erkennt" man ein Wort nur noch, man liest es nicht mehr wirklich. Splats tricksen das Gehirn aus und zwingen einen dazu, das Wort erst mal genau zu betrachten, um zu erkennen, was es bedeutet und damit ist das automatische Auslösen nicht mehr da. In den meisten Fällen funktioniert das sehr gut. Beispiel: Statt Fenster schreibt man einfach F+nst+r. Es werden also einfach alle Vokale ausgetauscht gegen ein anderes Zeichen. Auf diesen Seiten hier verwenden wir keine Splats, weil die Texte sonst schwer zu lesen wären. Bitte entscheide daher selbst, ob und was Du lesen möchtest oder nicht. Auch hier kann es helfen, wenn Du jemanden fragst, den Text vorher zu lesen und nach Auslösern zu durchsuchen, die Du von Dir bereits kennst.

Splats können auch genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich sollten. Hier ein paar Beispiele dazu:

Spoiler

Wie die Splats sind Spoiler auch eine Möglichkeit, um vor möglichen Triggern zu warnen. Wenn man einen Text liest, liest man nicht immer von oben nach unten den Text durch, sondern man "springt" auch schonmal an das Ende der Seite oder überfliegt die Seite. Damit könnte es aber sein, daß der Warnhinweis überlesen wird und der Leser eine Stelle liest, bevor er die Warnhinweise gelesen hat.

Aus diesem Grund verwendet man Spoiler. Dabei werden einfach soviele Leerzeilen eingefügt, bis der gefährlichere Text außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereiches liegt. Darüber hinaus kann man solche Stellen auch noch durch auffällige Signale (dicke Balken, auffällige Schrift usw.), die das Auge anziehen, markieren. Spoiler eignen sich besonders in Foren oder EMails.

Stabiles System

"Stabil" bedeutet, ein System zu erhalten, wo die Innenpersonen sich untereinander gutk organisiert haben und nicht mehr ohne weiteres eine neue Teilung stattfindet. Ein multipler Mensch hat sich im Laufe seiner Vergangenheit daran gewöhnt, Gewaltsituationen und später Konfliktsituationen durch Wechsel oder neue Teilungen zu überleben, so daß es auch ohne Gewaltsituationen immer wieder passieren kann, daß neue Teilungen stattfinden, wenn die Situation hoffnungslos erscheint.

Ein stabiles System setzt mindestens drei Dinge voraus: Es muß der sichere Ort erschaffen worden sein, so daß die Möglichkeit besteht, alle Innenpersonen überhaupt zu finden und zu organisieren. Dann müssen alle Innenpersonen, die bereits existieren, gefunden werden und an den sicheren Ort gebracht werden. Erst dann kann auch die Organisation untereinander richtig greifen und es wird ruhiger innen. Und die dritte Voraussetzung kommt von außen: Ruhe. Es braucht gerade in dieser Phase eine große Ruhe von außen, das optimale ist, wenn der multiple Mensch in dieser Zeit alleine lebt, ohne Konfliktmöglichkeiten von außen. Gewaltsituationen sowieso, denn solange die noch weiterlaufen, kann es natürlich auch kein stabiles System geben.

System

Die Gesamtheit aller Innenpersonen inklusive Host, innerer Kern, oberster Instanz, sicherem Ort etc. wird oft als "Multiples System" bezeichnet. Also eigentlich der komplette multiple Mensch.

Darüber hinaus sagt man aber auch "System" zu den einzelnen inneren Orten: Wenn sich ein Multi einen inneren sicheren Ort erst einmal erschaffen hat, wird es meist auch sehr bald notwendig, diesen in einzelne "Systeme" aufzuteilen. Da gibt es dann zum Beispiel ein System für die Schattenwesen, eins für dunkle Personen, eins für Sektenkinder, ein Alltagssystem oder einfach Systeme, in denen von ein paar wenigen bis hin zu sehr vielen Innenpersonen zusammen leben. Siehe dazu auch unter innere Systeme.

Vorherige Seite

Nächste Seite


Dies ist eine Inhaltsseite einer mit Frames konstruierten Website, der "Multicorner", einer Hilfeseite für multiple Menschen und deren Partner, Freunde, Familie etc.

Copyright der Inhalte liegt beim Betreiber der Homepage bzw. den Einsendern der nicht selbst verfaßten Inhalte (Bilder, Gedichte, Texte etc.).

Wenn Du über eine Suchmaschine oder einen direkten Link auf diese Seite gelangt bist, kannst Du auf die Hauptseite mit diesem Link gelangen: www.multicorner.de